„Man entdeckt keine neuen Weltteile, ohne den Mut zu haben,
alle Küsten aus den Augen zu verlieren.“
André Gide
Yoga im Klosterrhythmus
Ein Kloster ist ein besonderer und seltener Ort. Geprägt von Menschen, die auch heute noch einen anderen Umgang mit Gott und der Welt suchen. Dass diese Suche über die Jahrhunderte eine dichte Atmosphäre der Achtsamkeit und spirituellen Erfahrung, aber auch der Lebensweisheit und Beständigkeit hervorgebracht hat, ist für die Gäste des Klosters spürbar.
Ob dem Glauben nah oder fern: Bewohner und Räume eines Klosters stoßen beim Besucher etwas an. Durch ihre Klarheit und Stille fühlen wir uns eingeladen und aufgefordert, mutig nach Antworten auf die existenziellen Fragen unseres Lebens zu suchen. Wer sich auf diesen Weg einlassen möchte, findet im Klosterrhythmus mit Sinn und Struktur den richtigen Rahmen.
Kloster und Yoga – äußere und innere Stille
Ein Kloster ist nicht einfach nur ein besonders schöner und ruhiger Ort. Mit seiner Ausstrahlung von Kraft und Zeitlosigkeit vertieft es die Impulse, die das Yoga-Üben in Körper und Geist setzt. Und andersherum: Durch das meditative Üben werden wir empfänglich für die Stimmung des Klosters. Kloster und Yoga - äußere und innere Stille - bereichern sich gegenseitig. Und wer genau beobachtet, stellt fest: Nonnen und Mönche leben ohne Worte vor, was Achtsamkeit bedeutet.
Mit großer Hingabe und Konzentration sind sie bei Arbeit und Gebet auf ein höheres Ziel ausgerichtet und zeigen, was ein klarer Geist und ein ruhiges Herz bewirken kann.
Das Ziel des Yoga deckt sich mit dem Ziel aller Religionen und Weisheitslehren: zu erkennen, wer wir wirklich sind und dadurch das Leiden am Leben zu verringern. Yoga hat diesen Weg schon vor rund 2000 Jahren genau kartographiert und damit für alle nutzbar gemacht. Yoga beschreibt klar und analytisch die Funktionsweise des Geistes, die Verirrungen und Stolperfallen auf dem Weg und die Mittel zu ihrer Überwindung.
Yoga verbindet Philosophie, Lebenskunst und Gottessuche zu einem klaren Weisheitssystem, das bis heute lebendig, undogmatisch und durch seine vielen Spielarten für jeden Menschen nutzbar ist.
Das wichtigste Werkzeug ist Achtsamkeit
In der Verbindung von Körper, Atem und Bewusstsein werden wir präsent und wach. Der pausenlos aktive Geist wird dabei nicht ausgeschaltet, aber er verliert an Macht. Seine für uns wichtigen Funktionen laufen dann sozusagen im Hintergrund weiter.
Die positive Wirkung der Achtsamkeit auf die Gesundheit von Körper und Seele ist schon nach kurzem Einüben als körperliche und geistige Entspannung und Klarheit wahrnehmbar und in vielen Studien wissenschaftlich belegt.
Achtsamkeit kann aber noch viel mehr
Sie hilft dabei, als leidvoll empfundene Denk- und Verhaltensmuster zu durchbrechen. Die schwierige Vergangenheit oder der sorgenvolle Blick in die Zukunft verlieren ihre Bedeutung. Wir werden offener und gelassener im Erleben und Handeln.
Achtsamkeit vergrößert - wie unter einem Brennglas - den gerade erlebten Moment. Und der ist in den meisten Fällen nicht nur gut, sondern sogar schön. Wir nehmen dann mit allen Sinnen wahr und lernen mit etwas Übung die ganze Fülle und Tiefe des Lebens kennen. Und erfahren: Wer den Geist unter Kontrolle hat, lebt entspannter und zufriedener.
„Die Natur wurde dem Menschen gegeben als ein klares Fenster,
durch das Gottes Licht in die Menschenseele einfallen kann.“
Thomas Merton
19.01. - 21.01.
Abtei Varensell
Yoga und Achtsamkeit
22.03. - 24.03.
Abtei Varensell
Yoga und Achtsamkeit
05.04. - 07.04.
Abtei Herstelle
Yoga und Achtsamkeit
13.05. - 17.05.
Abtei Herstelle
Yoga und Natur
29.05. - 02.06.
Abtei Varensell
Yoga und Achtsamkeit
14.06. - 16.06.
Abtei Varensell
Yoga und Achtsamkeit
05.08. - 09.08.
Abtei Varensell
Erholungstage
23.08. - 25.08.
Abtei Gerleve
Yoga und Achtsamkeit
26.08. - 31.08.
Abtei Gerleve
Yoga und Achtsamkeit
Die Verbindung zur Quelle bewahren
Yoga, Achtsamkeit und natürlich die Religion wollen letztlich noch viel mehr. Sie führen in die Tiefe des Seins, an die Quelle des Lebens. Aus ihr schöpfen wir Stärke und Zuversicht und lernen, (wieder) zu vertrauen. Die ständige Verbindung zu dieser Quelle bewahrt davor, im Leben die falsche Richtung einzuschlagen und lehrt uns, mit Dankbarkeit und Freude das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Barbara Münzer